Jean-Lurçat-Museum Eppelborn
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Die Keramik

"...Wenn ich der Tapisserie ein wenig müde bin, etwas ausgelaugt, weil ich so lange gearbeitet habe an sehr großen Stücken, dann fahre ich nach Perpignon, wo ich 8 bis 10 Tage in Keramik arbeite...Doch solch eine Entspannung kommt auch aus dem Geisteszustand, in dem man arbeitet. Die Keramik-Kacheln beispielsweise stelle ich in höchster Geschwindigkeit her. Alle Kacheln, die die Küche der Burg schmücken (das sind ungefähr 60 verschiedene) habe ich an einem einzigen Tag gemalt...Ein Spiel mit Begeisterung und Fertigkeit. Es war eine Art Gymnastik, ein Ballett...Es geht mir dann wie bei einem Tanz, ganz einfach, ohne irgendwelche Sorge um die Darstellung und daher auch den Inhalt. Es ist wahr, eine Keramik-Kachel ist im Wesentlichen ein dekoratives Element. Man kann sich amüsieren am reinen Dekor
...Es ist kein Zufall, dass auf meinen Kacheln meine Menschengesichter oder meine Pfeile auftauchen. Es gibt auch Arabesken in den Linien, die heftig gebrochen werden durch eine Gegenlinie. Dieser Einbruch ist eine meiner aktuellen, fast zwanghaften Antriebe; das hängt bei mir zusammen mit einer Abwehr der traditionellen Komposition...Ich suche noch eine unbekannte melodische Linie."
Jean Lurçat, 1961
Hier eine kleine Auswahl aus dem Jahre 2002:
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Hunderte von Keramiken hat Jean Lurçat seit Beginn der fünfziger Jahre entworfen und geformt; über sechzig davon finden sich in der Sammlung der Paul-Ludwig-Stiftung. Ab 1950 hat Lurçat bei seinen Freunden Bauby und Gomila in deren Töpferei von Saint Vicens bei Perpignan hunderte von Keramiken gefertigt und entworfen.
Für die Fotos danken wir besonders Tom Heikaus, Saarbrücken.
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© Jean-Lurçat-Gesellschaft Eppelborn e.V.